Grundwasserreinigungsanlage, © Stadt Bad Salzuflen

Grund­was­ser­rei­ni­gungs­an­la­ge in der Rats­gas­se

erfolgreich in Betrieb genommen

Seitdem im Jahr 2003 ein Grundwasserschaden mit leichtflüchtigen chlorierten Kohlenwasserstoffen (LCKW) im Bereich des historischen Marktbrunnens entdeckt wurde, wird dieser von der Stadt Bad Salzuflen kontinuierlich überwacht und untersucht. Als Ursprung der Kontamination wird eine ehemalige chemische Reinigung im nördlichen Bereich des historischen Marktbrunnens vermutet. Die genaue Schadensquelle konnte jedoch noch nicht ermittelt werden.

Seit dem Jahr 2016 wurde unter Federführung des AAV – Verband für Flächenrecycling und Altlastensanierung gemeinsam mit der Stadt Bad Salzuflen und dem Kreis Lippe ein inzwischen für verbindlich erklärter Sanierungsplan für den Grundwasserschaden erarbeitet. Mit der Errichtung von fünf Sanierungsbrunnen im Zuge der Umgestaltung der Fußgängerzone in den Jahren 2017-2019 wurden die ersten Schritte des Sanierungsplans durch die Stadt erfolgreich umgesetzt.

In diesem Jahr erfolgte dann die Installation der Reinigungsanlage in der Ratsgasse, der Einbau spezieller Pumpen sowie die Verlegung der notwendigen Steuer- und Wasserleitungen. In der Grundwasserreinigungsanlage wird das kontaminierte Grundwasser mit Hilfe von zwei Aktivkohlebehältern gereinigt und dann in die Salze abgeleitet. Dabei werden verschiedenste Wasserparameter wie der Schadstoffgehalt kontinuierlich überwacht, um die Anlage entsprechend zu steuern. Eine Besonderheit der Situation vor Ort ist, dass sich die LCKW in einer an der Oberfläche des Grundwassers befindlichen Süßwasserschicht finden, die durch die installierten Brunnen gezielt gefasst werden.

Nach einem mehrtägigen Probebetrieb konnte die Grundwasserreinigungsanlage nun in den Regelbetrieb starten. „Wir sind sehr froh, dass wir auf einem guten Weg sind, diesen Schaden zu beheben und so für zukünftige Generationen die Grundwasserqualität zu sichern und Schäden für die Umwelt abzuwenden“, erklärt Bad Salzuflens technischer Beigeordnete Bernd Zimmermann. Geplant ist nach jetzigem Stand ein Betrieb von 25 Jahren, da sich die Schadstoffe nur sehr langsam aus dem Grundwasser entfernen lassen. Je nach Effektivität der Reinigungsanlage kann sich dieser Zeitraum auch verkürzen.

Die Gesamtkosten der Sanierungsmaßnahme werden sich bis Ende 2022 auf schätzungsweise 800.000 Euro belaufen. Davon übernimmt die Stadt Bad Salzuflen einen Eigenanteil von 160.000 € (20 Prozent). Den Hauptteil der Kosten (80 Prozent) trägt der AAV - Verband für Flächenrecycling und Altlastensanierung. Ab 2023 sind jährliche Betriebskosten in Höhe von 25.000 Euro veranschlagt, die dann allein von der Stadt getragen werden.

Ver­band für Flä­chen­re­cy­cling und Alt­las­ten­sa­nie­rung

Der AAV ist ein bundesweit einzigartiges Kompetenzzentrum für Flächenrecycling und Altlastensanierung, in dem Land, Kommunen und Wirtschaft partnerschaftlich zusammenarbeiten. Durch ein Landesgesetz 1988 gegründet, beseitigt die unabhängige, selbstverwaltete Körperschaft des öffentlichen Rechts überall dort Altlasten in Boden und Grundwasser, wo ein Verursacher der Verunreinigungen zum Beispiel nicht haftbar gemacht werden kann. So schützt der AAV Mensch und Umwelt vor Gefahren. Und macht zugleich wertvolle, meist attraktiv gelegene und gut erschlossene Flächen neu nutzbar. Damit unterstützt der AAV die Landesregierung wirkungsvoll bei ihrem Ziel, den Verbrauch von Natur- und Freiflächen zu reduzieren. Der Verband ist bei den Projekten in der Regel Maßnahmenträger und bringt neben seinem in über 30 Jahren erworbenem Know-how bis zu 80 % der Finanzierung auf.

Zusätzlich zu den gesetzlichen Pflichtmitgliedern – dem Land NRW und den Kommunen – haben sich dem Verband auf freiwilliger Basis Unternehmen angeschlossen. Sie unterstützen damit die gesamtgesellschaftlich wichtigen Aufgaben des AAV und profitieren zugleich von den Erfahrungen sowie dem Sachverstand des interdisziplinären AAV-Teams, das die Unternehmen rechtlich und fachlich unterstützt.

Kontakt Grundwasserreinigungsanlage

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