Sonderratssitzung am 15.03.2023 zum Bahnprojekt Hannover-Bielefeld, © Stadt Bad Salzuflen

Ge­plan­te ICE-Tras­se

Bahn verspricht, Kurort nicht zu gefährden

Mit einem klaren Bekenntnis zum Schutz und Erhalt der Heilquellen in Bad Salzuflen und einer Zeitangabe für die Veröffentlichung der ersten Trassenvorschläge einer ICE-Neubaustrecke Hannover-Bielefeld waren Carsten-Alexander Müller, Projektleiter DB Netz AG, und Volker Vorwerk, Sprecher der DB Netz AG, zur Sonderratssitzung in der Konzerthalle Bad Salzuflen gekommen.

„Wir werden nicht in Kauf nehmen, dass Bad Salzuflen und Bad Oeynhausen keine Kurorte mehr sein können“, erklärte Vorwerk vor den rund 300 Zuhörerinnen und Zuhörer sowie fast allen 62 Ratsmitglieder. Für Bürgermeister Dirk Tolkemitt ist diese Aussage ein klares Signal: „Stellt ein Tunnel durch den Obernberg ein Risiko für unsere Heilquellen dar, wird er nicht gebaut.“

Als zweite wichtige Information konnten die zahlreichen Anwesenden mitnehmen, dass erste Trassenvorschläge für den Zeitraum „nach Ostern“ und bis zur Sommerpause zu erwarten sei. Projektleiter Müller stellte konkret in Aussicht, dass im Mai oder Juni die Linienführungen auf den Tisch kämen und versprach, dass dazu der Dialog mit allen betroffenen Kommunen und den Bürgerinnen und Bürgern fortgesetzt werde.

Bereits im Laufe des bisherigen Verfahrens hat die Stadt Bad Salzuflen immer wieder auf die bedeutenden Raumwiderstände im Stadtgebiet aufmerksam gemacht. Hierbei steht insbesondere der Obernberg im Fokus, der zum Großteil zum Heilquellenschutzgebiet gehört. Eine mögliche Trassenführung könnte aber auch die Ortsteile Lockhausen und Biemsen-Ahmsen betreffen.

„Fakt ist, die Weichenstellung und die Entscheidungen fallen in Berlin“, erklärte Tolkemitt. Dies gelte einerseits für das Verfahren zum Beschluss einer Trasse wie auch für die letztendliche Entscheidung über eine zu bauende Trasse.

Zum Hintergrund

Die DB Netz AG ist vom Bundesministerium für Digitalisierung und Verkehr (BMDV) beauftragt worden, im Rahmen der Umsetzung des Deutschlandtaktes eine Hochgeschwindigkeitsstrecke zwischen Hannover und Bielefeld zu planen. Die Vorgabe lautet dabei, dass die Strecke in 31 Minuten zurückgelegt werden kann, was nach Darstellung der Planer nur mit einer völlig neuen Trassenführung möglich ist. In einem mehrstufigen Verfahren wurden bislang sogenannte „Grobkorridore“ ermittelt, in denen eine Neubaustrecke verlaufen könnte. Konkrete Trassenvorschläge will die DB Netz AG bis zu den Sommerferien vorlegen.

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Präsentation der DB Netz AG aus der Sonderratssitzung vom 15.03.2023
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