Bad Salzuflen erfühlen mit neuem Tastmodell
Soester Bildhauer Egbert Broerken erstellt Modell im Maßstab 1:500Bad Salzuflen (21.11.2024)
Ausdrücklich nicht nur für Menschen mit Seh-Einschränkungen
sei das Tastmodell gedacht, betonte Bad Salzuflens Bürgermeister Dirk Tolkemitt bei der Einweihung der neuen Attraktion am Gradierwerk in der Parkstraße: „Alle sind herzlich eingeladen, die Innenstadt zu erfühlen, Neues zu entdecken oder sich einfach an dem schönen Abbild
der Stadt zu erfreuen“. Das Tastmodell des Bildhauers Egbert Broerken stellt die Innenstadt im Maßstab 1:500 dar und steht seit dieser Woche auf Höhe des Hauses Parkstraße Nummer sechs. Gefördert wurde das Projekt im Rahmen eines „Heimat-Fonds“ vom Land Nordrhein-Westfalen (NRW).
Orientierungspunkt für Tourist*innen & Beitrag zur Barrierefreiheit
Ideengeber und Initiatoren waren die Mitglieder des Rotary-Clubs Bad Salzuflen, die damit „einen Orientierungspunkt für Touristinnen und Touristen schaffen und einen Beitrag zur Barrierefreiheit“ leisten wollen, wie Ralf Hofmeister, Rotary-Präsident, erklärte. „Blinde können auf Fingerkuppen durch die Straßen spazieren und die Anordnung der Plätze und Gassen ertasten.“ Da die Stadtmodelle von Egbert Broerken bereits in verschiedenen Städten Deutschlands und darüber hinaus zu finden sind, fiel die Wahl auf den Künstler aus der Nähe von Soest.
Beteiligt sind HVV, Volksbank Bad Salzuflen & hiesige Stadtwerke
Um das Geld für das Modell und die notwendigen Tiefbauarbeiten aufzubringen, warben die engagierten Mitglieder des Rotary-Clubs, die selbst den größten Teil der Spendensumme aufbrachten, noch um weitere Mitstreitende: „Der Heimat- und Verschönerungsverein (HVV) unterstützte
die Initiative als Partner, auch die Volksbank Bad Salzuflen konnte mit ins Boot geholt werden. Die Stadtwerke Bad Salzuflen sind ebenfalls an der Finanzierung beteiligt, außerdem ein privater Sponsor“, erläuterte Dr. Wolf-Dieter Olbrich vom Rotary-Club.
Anschauliche Lernhilfe auch für Schulklassen
Das Heimat-Förderprogramm des Landes NRW ermöglichte im Rahmen eines „Heimat-Fonds“ die Verdoppelung der eingebrachten Gelder auf dem Wege der Projektförderung, zuzüglich eines Eigenanteils der Stadt Bad Salzuflen. „In gemeinschaftlichem Zusammenwirken lassen sich
Projekte wie dieses tolle Stadtmodell realisieren“, lobte Tolkemitt die Initiative des Rotary-Clubs. Insbesondere der integrative Charakter des Zinnbronze-Modells beeindrucke ihn, so das Stadtoberhaupt:
Menschen mit und ohne Einschränkungen können gemeinsam die Salzufler Innenstadt entdecken, Stadtführerinnen und -führer können es nutzen, um die Besonderheiten zu erklären und auch Schulklassen haben jetzt eine anschauliche Lernhilfe“.
Das Modell hat eine Größe von 110 mal 75 Zentimetern - eine Größe, die für Sehbehinderte sehr gut zu ertasten ist. Straßen, Plätze und wichtige Gebäude werden in Braille und in Normalschrift bezeichnet; überdies benennt eine Tafel die Initiatoren und Unterstützenden. Insgesamt rund
40.000 Euro hat das Modell gekostet, wobei die Gesamtsumme der Spenden die Hälfte der Kosten abdeckt, die andere Hälfte besteht aus den öffentlichen Fördergeldern des Landes NRW.