Was tun bei ver­letz­ten oder kran­ken Igeln?

Da Igel nach dem Bundesnaturschutzgesetz geschützt sind, darf die Aufnahme eines verletzten oder kranken Igels nur unter bestimmten Bedingungen erfolgen. Es empfiehlt sich die Abgabe bei einer Igelstation oder eine Beratung durch diese. Unmittelbar nach der Gesundpflege muss der Igel wieder freigelassen werden. 

Erste Hilfe 
Im Allgemeinen sind Igel hilfsbedürftig, wenn sie krank oder verletzt sind, oder es sich um verwaiste Igelsäuglinge handelt. Folgende Anzeichen können Sie beachten:

  • Offene Wunden oder Verletzungen: In diesem Fall wenden sie sich bitte an eine fachkundige Beratungsstelle oder/und einen Tierarzt. 
     
  • Körperform: Igel mit einem guten Ernährungszustand habe eine rundliche, apfelförmige Körperform. Unterernährte Tiere weisen eine birnenförmige Körperform, also einen breiten Oberkörper und ein schmales Hinterteil, auf. Ein weiteres Zeichen der Unterernährung des Igels ist die sogenannte Hungerfalte am Hinterkopf.  
     
  • Verhalten: Kranke Igel sind apathisch. Sie zeigen sich teilnahmslos, rollen sich kaum ein und sind oft mager. Außerdem stehen die Augen nicht kugelig hervor, sondern sind eingefallen und schlitzförmig.
     
  • Körpertemperatur: Als Richtwert gilt: Wenn sich der Igel kälter als eine normal warme Hand anfühlt, ist er unterkühlt. Um den Tier zu helfen, sollte man den Igel auf eine in ein Handtuch eingewickelte lauwarme Wärmflasche legen.

Als zeitweiliges Ersatzfutter eignen sich Rührei (ohne Milch und Gewürze!) oder Katzenfutter (hoher Fleischanteil min. 60%). Auf keinen Fall dürfen Milch, Obst, Nüsse oder Küchenabfälle gefüttert werden!
 

Igel sind Insektenfresser und können pflanzliche Nahrung nicht verwerten. Sie können nur tierisches Eiweiß verwerten. Das Verdauungssystem und der Kauapparat der Igel sind dafür nicht ausgelegt. Fütterung und medizinische Behandlung dürfen erst nach Erreichen der normalen Körpertemperatur von ca. 37 °C erfolgen.