
Bahnprojekt Hannover-Bielefeld
Stadt für Ausbau der BestandstrasseNicht erst seit dem Auftakt zum Planungsdialog Mitte Januar ist klar, dass die geplante ICE-Neubautrasse von Hannover nach Bielefeld auch Bad Salzuflen nachhaltig betreffen kann. Zwei der fünf bislang bekannten Strecken-Varianten führen unmittelbar durch das Stadtgebiet oder berühren es direkt. In der ersten Februarwoche hat die Deutsche Bahn Teilplanungen veröffentlicht, die entgegen deren bisherigen Aussagen zum Planungsstand bereits extrem ins Detail gehen und durchaus Zweifel an der Ergebnisoffenheit der weiteren Planungen aufkommen lassen könnten.
Bürgermeister spricht beim Bahndialog am 9. März
Bürgermeister und Stadtverwaltung werden sich intensiv in den Planungsprozess einbringen und sich mit allen zur Verfügung stehenden Mitteln offensiv für einen Ausbau der Bestandstrasse, anstatt der Neubaupläne, einsetzen.
Hierbei gilt es wirtschaftlichen Schaden durch einen derart massiven Eingriff vom Gesundheits- und Tourismusstandort Bad Salzuflen abzuwenden und die in Deutschland einmalige Verbindung von Innenstadt und Naturerlebnis mit Landschaftspark und Stadtwäldern zu schützen. „Zugleich werden wir die ohnehin schon besonders belasteten Bürger*innen entlang der Autobahn 2 in Ahmsen, Lockhausen und der Elkenbrede mit dieser Problematik nicht alleine lassen“, kündigt Bürgermeister Dirk Tolkemitt an. Er wird beim nächsten Bahndialog am 9. März als Redner selbst das Wort ergreifen und die Argumente für einen Ausbau der Bestandstrasse untermauern. Ziel ist es für ein Ergebnis zu kämpfen, dass Natur und Mensch möglichst wenig beeinträchtigt, aber gleichzeitig den Schienenpersonen- und -güterverkehr nachhaltig stärkt. Hierbei darf es keine Reduktion auf eindimensionale Entscheidungsgründe, wie geringfügige Fahrtzeiteinsparungen, geben. Vielmehr muss der Klima- und Umweltschutz als evidente Grundlage im Gesamtkontext der angestrebten Verkehrswende gesehen werden.
Vertreter der Bahn zum Hauptausschuss am 3. März eingeladen
Bürgermeister Dirk Tolkemitt hat die DB Netz AG gebeten, in der nächsten Sitzung des Hauptauschusses den Planungsstand vorzustellen und sich der Kritik vor Ort zu stellen. Die für die Kommunikation des Bahnprojektes verantwortlichen Mitarbeiter haben ihre Teilnahme zugesagt.
- Hauptauschuss am 3. März 2021
- Beginn 17 Uhr
- Pädagogisches Zentrum Lohfeld | Wasserfuhr 25E | Bad Salzuflen
Da die geplante ICE-Neubautrasse zahlreiche Bürger*innen betrifft, wird mit viel Publikum gerechnet. Allerdings stehen im Schulzentrum Lohfeld aufgrund der Corona-Abstandsregeln lediglich 40 Besucherplätze zur Verfügung. Zutritt wird in der Reihenfolge des Erscheinens gewährt. Es herrscht Maskenpflicht auf dem Schulgelände und im Gebäude. Außerdem erfolgt am Eingang eine Registrierung der persönlichen Daten (Name, Anschrift, Telefonnummer), um im Falle einer Ansteckung die Nachverfolgung der Infektionskette zu ermöglichen.
„Da es für Besucher*innen in politischen Gremien kein Rederecht gibt, planen wir als Stadtverwaltung derzeit ein eigenes Informationsformat, bei dem die Bahnvertreter unseren Bürger*innen Rede und Antwort stehen sollen,“ beschreibt Bürgermeister Dirk Tolkemitt die geplanten Rahmenbedingungen für einen Diskurs auf Augenhöhe.
Die Deutsche Bahn AG informiert auf www.hannover-bielefeld.de über die Planungen zum Bahnprojekt.